Dienstag, 23. Februar 2021

Protestbrief aus Polen wegen Düsseldorfer Motto-Wagen

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Der Wagen, der am Rosenmontag durch Düsseldorf fuhr, zeigt Polens Vize-Regierungschef Jaroslaw Kaczynski, wie er einer Frau mit einem Kruzifix einen Holzpflock ins Herz treibt. Die Frau ist als „Abtreibungsrecht“ bezeichnet.

Zu viel für polnische Diplomaten, die einen Protestbrief an die Organisatoren geschickt haben sollen.

„Wir verstehen und achten den Charakter des rheinischen Karnevals, aber er sollte keine religiösen Werte und Gefühle verletzen, die nicht nur für die Polen, sondern für Menschen auf der ganzen Welt eine herausragende Bedeutung haben“, heißt es demnach in dem Schreiben.

Fotos des Wagens sollen in vielen polnischen Zeitungen abgedruckt gewesen sein. „Das freut mich natürlich. Seit 2016 protestieren wir gegen den Demokratieabbau in Polen durch die Regierungspartei PiS mit inzwischen fünf Wagen“, so der Künstler.

Zum Vorwurf, sein Motiv könnte die Gefühle religiöser Menschen verletzen, sagte Tilly, dass der Wagen vielleicht die Gefühle von Kaczynski verletzt hätte. Er wiederholte zugleich seine Kritik an der faktischen Abschaffung von Frauen- und Abtreibungsrechten.

Tilly: „Selbst Ungeborene mit schwersten Fehlbildungen müssen ausgetragen werden, weil die Ideologie der katholischen Kirche meint, es wäre besser, sie auf die Welt zu bringen, zu taufen und dann zu begraben. Ich finde das menschenfeindlich.“

Es ist nicht das erste Mal, dass polnische Konservative und rheinische Karnevalisten aneinandergeraten. So hätte laut Tilly 2016 sogar der polnische Außenminister protestiert.

 

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